Das Versicherungsrecht bietet eine Absicherung gegen die von den Parteien im Versicherungsvertrag festgelegten Risiken. In diesem Zusammenhang unterliegen Versicherungsverträge wichtigen Regelungen, die ein Gleichgewicht zwischen den Parteien herstellen und Informationsasymmetrien verhindern. Die Offenlegungspflicht, die einer der Eckpfeiler dieser Verträge ist, verpflichtet den Versicherer, den Versicherungsnehmer über den Inhalt des Vertrags, den Versicherungspreis, die Risiken und die Vertragsbedingungen zu informieren.
Die Offenlegungspflicht tauchte in der Geschichte des Versicherungsrechts erstmals im englischen Recht mit dem Grundsatz des „utmost good faith“ oder uberrimae fidei (höchster guter Glaube) auf, der unter seinem lateinischen Namen bekannt ist. Der Grundsatz von „utmost good faith“ ist ein Mindeststandard, der alle Vertragsparteien rechtlich dazu verpflichtet, ehrlich zu handeln und einander wichtige Informationen nicht zu verheimlichen oder irrezuführen. Dieser Grundsatz wurde entwickelt, um Informationsasymmetrien zwischen den Parteien in Versicherungsverträgen zu verhindern, und wurde von den englischen Gerichten im frühen 18. Dieser Grundsatz gewährleistet, dass Versicherungsverträge eine vertrauensvolle Struktur aufweisen und das Vertrauen der Parteien ineinander stärken.
Die Offenlegungspflicht ist ein Grundprinzip, das den Schutz des Versicherungsnehmers im Rahmen des Versicherungsrechts und den fairen und ausgewogenen Schutz des Versicherungsnehmers im Rahmen des Versicherungsvertrags gewährleistet. Diese Verpflichtung, die durch bestehende Gesetze und Verordnungen geregelt ist, ist sehr wertvoll für die Gewährleistung von Transparenz und Integrität im Versicherungssektor.
Nach türkischem Recht ist die Informationspflicht in Artikel 1423 des türkischen Handelsgesetzbuchs Nr. 6102 („TCC“) und Artikel 11 des Versicherungsgesetzes Nr. 5684 („ILC“) geregelt. Artikel 1423 des TCC sieht vor, dass der Versicherer den Versicherungsnehmer vor Vertragsabschluss schriftlich informieren muss. Diese Informationen betreffen u. a. die Risiken, die Gegenstand des Vertrags sind, den Versicherungspreis, die Versicherungsprämien sowie die gedeckten und ausgeschlossenen Risiken. Für die Fragen, die hinsichtlich der Erfüllung dieser Verpflichtung und der Folgen der Nichterfüllung nicht geregelt sind, enthält die Verordnung über die Offenlegung von Informationen in Versicherungsverträgen („SSBİY“) ausführliche Vorschriften in dieser Hinsicht.
Die Aufklärung des Versicherungsnehmers ist notwendig, damit dieser seine Absicht, den Vertrag abzuschließen, in gesunder Weise erklären kann. Dieser Verpflichtung ist dadurch nachzukommen, dass dem Versicherungsnehmer ausreichend Zeit zum Nachdenken und zur Recherche eingeräumt wird. Bei einer Verletzung der Informationspflicht hat der Versicherungsnehmer das Recht, vom Vertrag zurückzutreten oder den Vertrag zu kündigen. Das TCC und das SSBİY regeln im Einzelnen die Ausübung dieser Rechte und die Sanktionen, die im Falle einer Verletzung anzuwenden sind. Insbesondere Artikel 49/2 des Gesetzes Nr. 6502 über den Verbraucherschutz („LPC“) legt fest, wie die Informationspflicht bei elektronisch abgeschlossenen Verträgen zu erfüllen ist.
Die versicherungsrechtliche Anzeigepflicht ist somit ein Grundprinzip, das den Schutz des Versicherungsnehmers und eine faire und ausgewogene Abwicklung von Versicherungsverträgen gewährleistet. Die ordnungsgemäße Erfüllung dieses Grundsatzes sollte niemals außer Acht gelassen werden, da sie zur korrekten Auslegung von Versicherungsverträgen beiträgt und die Transparenz und Integrität des Sektors stärkt.